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Aktien Grundwissen

Investmentfonds für Kinder: Früher Vermögensaufbau mit Sparplänen

Viktor KaiAktualisiert am 1. Oktober 2025
Viktor Kai
01.10.2025

Die Gestaltung einer finanziell gesicherten Zukunft für Kinder beginnt oft schon in jungen Jahren. Hier offenbart sich der Zinseszinseffekt als ein mächtiger Verbündeter: Je früher Sparmaßnahmen für Kinder beginnen, desto signifikanter kann das finanzielle Polster für ihr späteres Leben ausfallen. Eine sorgfältig durchdachte Geldanlage für Kinder kann einen entscheidenden Unterschied schaffen. Über viele Jahre hinweg können selbst kleine Sparraten durch Investitionen in Fonds, insbesondere Exchange Traded Funds (ETFs) oder über ein Junior-Depot, zu beachtlichen Summen heranwachsen. Dieser langfristige Vermögensaufbau bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, relevante Steuervorteile zu nutzen und die nachfolgende Generation an verantwortungsvolles Sparen und Investieren heranzuführen. Der folgende Leitfaden erläutert, welche Anlageformen sich bewähren, wie die Umsetzung Schritt für Schritt erfolgt und wie eine moderne Geldanlage für Kinder wirkungsvoll realisiert werden kann.

Sparziele und Zeitrahmen: Die Basis für erfolgreiche Geldanlagen

Der Erfolg bei der Geldanlage für Kinder hängt maßgeblich von klar definierten Sparzielen und dem festgelegten Zeitrahmen ab. Es lassen sich kurzfristige Ziele, wie die Anschaffung eines Laptops für die Ausbildung, mittelfristige Ziele, wie die Finanzierung eines Führerscheins, und langfristige Ziele, wie die Unterstützung während des Studiums oder bei der Einrichtung der ersten eigenen Wohnung, unterscheiden. Der optimale Zeitpunkt für den Beginn ist immer jetzt, da das Kapital, das im Fondssparen angelegt wird, umso länger wirkt und der Zinseszinseffekt stärker greifen kann. Schon mit geringen monatlichen Beträgen, beispielsweise durch einen ETF- oder Fonds-Sparplan, lässt sich innerhalb von 18 Jahren ein beachtliches Investmentfonds-Vermögen aufbauen. Eine monatliche Sparrate von 25 Euro kann bis zur Volljährigkeit eine ansehnliche Summe ergeben. Anlegerinnen und Anleger sollten wissen, dass regelmäßige Anpassungen der Sparrate jederzeit möglich sind und sich positiv auf die Wertentwicklung des Depots auswirken können.

Junior-Depot und weitere Anlageoptionen

Das Junior-Depot ist ein spezialisiertes Wertpapier-Depot, das auf den Namen des Kindes läuft. Eltern oder Sorgeberechtigte verwalten dieses Depot treuhänderisch bis zur Volljährigkeit des Kindes. Diese Depotform eignet sich besonders für die flexible Besparung von Fonds, Aktienfonds, ETFs oder sonstigen Wertpapieren. Alternativen wie Sparbücher, Tagesgeldkonten oder Festgeldanlagen bieten zwar eine gewisse Sicherheit, liefern jedoch oft eine deutlich geringere Rendite, da die Zinsen häufig unter der Inflationsrate liegen. Rechtlich ist klar definiert: Das angesparte Geld beziehungsweise die in dem Depot enthaltenen Fondsanteile sind Eigentum des Kindes. Ein Junior-Depot ermöglicht es Familien, optimal von Sparerfreibeträgen und steuerlichen Vorteilen zu profitieren.

ETFs und Fonds: Die Eckpfeiler der Kinder-Geldanlage

ETFs (Exchange Traded Funds) und Investmentfonds sind als Geldanlage für Kinder besonders beliebt. Sie bieten eine breite Diversifikation über verschiedene Branchen, Regionen und Währungen, weisen niedrige Verwaltungsgebühren auf und können flexibel über einen Sparplan bespart werden. Im Gegensatz dazu stehen aktiv gemanagte Fonds, deren höhere Kosten in vielen Fällen nicht durch eine bessere Wertentwicklung des Fonds gerechtfertigt sind. Mischfonds und nachhaltige Anlageoptionen, die beispielsweise nach ESG-Kriterien ausgerichtet sind, ergänzen die Auswahl, wenn neben der Rendite auch Aspekte wie Nachhaltigkeit oder eine spezifische Risikostreuung berücksichtigt werden sollen. ETFs, die Indizes wie den DAX oder den MSCI World abbilden, bieten durch die Vielzahl der einzelnen im Fonds enthaltenen Werte eine exzellente Streuung. Dies macht die Geldanlage für Kinder besonders sicher und attraktiv.

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Steuervorteile klug nutzen

Die Geldanlage in einem Junior-Depot bietet überzeugende Steuervorteile. Kinder haben, genau wie Erwachsene, Anspruch auf den Sparerpauschbetrag, der 2025 bei 1.000 Euro liegt. Mittels einer NV-Bescheinigung (Nichtveranlagungsbescheinigung) lassen sich Kapitalerträge bis zum Grundfreibetrag (2025: 12.096 Euro zuzüglich Sparerpauschbetrag, also insgesamt 13.096 Euro jährlich) vollständig steuerfrei vereinnahmen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass das Kind keine weiteren Einkünfte hat. Auch die Freibeträge bei Schenkungen sind von Bedeutung: Eltern können alle zehn Jahre bis zu 400.000 Euro, und Großeltern bis zu 200.000 Euro pro Enkelkind steuerfrei übertragen. Ab 2025 erhöhen kleinere Anpassungen bei den Grundfreibeträgen und dem Kindergeld das Sparpotenzial. Eine frühzeitige Beantragung der NV-Bescheinigung sichert maximale steuerliche Vorteile, insbesondere bei hohen Erträgen aus Fonds oder ETFs. Falls größere Vermögenswerte übertragen werden, kann, abhängig von der Herkunft, Schenkungsteuer anfallen.

Praktische Schritte zur Depoteröffnung

Wer ein Depot für ein Kind eröffnen möchte, kann zwischen etablierten Banken, günstigen Online-Brokern oder modernen Robo-Advisors wählen. Die Kosten eines Fonds, der Ausgabeaufschlag und die Depotgebühren können je nach gewählter Anlagestrategie variieren. Für die Depoteröffnung sind in der Regel folgende Unterlagen notwendig:

  • Personalausweise der Eltern oder Sorgeberechtigten.

  • Geburtsurkunde des Kindes.

  • Steuer-Identifikationsnummer des Kindes.


Die Depoteröffnung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Den passenden Anbieter und die Fonds auswählen, zum Beispiel Indexfonds oder kostengünstige ETFs.

  2. Den Online-Antrag ausfüllen, die erforderlichen Unterlagen einreichen und gegebenenfalls das PostIdent-Verfahren durchlaufen.

  3. Einen Freistellungsauftrag und, falls zutreffend, die NV-Bescheinigung einreichen sowie einen Sparplan einrichten.

Ein nützlicher Hinweis: Man sollte auf Aktionen wie reduzierte Kosten für die Depotführung oder kostenlose ETF-Sparpläne achten, da diese einen zusätzlichen Rendite-Booster darstellen können.

Über die Anlage hinaus: Finanzbildung für Kinder

Eine frühzeitig vermittelte Finanzkompetenz ist ebenso bedeutsam wie das angesparte Kapital selbst. Kinder können durch die Verwaltung ihres Taschengeldes eigene Sparziele festlegen, gemeinsam mit den Eltern kleine Investments in Fonds oder den ersten ETF planen oder sogar erste Fondsanteile als Geschenk erhalten. Digitale Tools und altersgerechte Lernspiele können das Thema Geldanlage einfach erklären und zugänglich machen. Eltern können durch ihr eigenes Verhalten und durch Einblicke in das Depot sowie die Wertentwicklung das Verständnis für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilienfonds oder Rentenfonds fördern.

Risikomanagement und Portfolio-Pflege

Auch bei Investments für Kinder ist es wichtig, Risiken zu identifizieren, intelligent zu streuen (diversifizieren) und das Portfolio regelmäßig zu überprüfen. Durch eine Mischung aus ETFs, aktiv gemanagten Fonds, Anleihen und gegebenenfalls Immobilien im Portfolio lässt sich die Schwankung der Wertentwicklung reduzieren. Das sogenannte Rebalancing, also das Wiederherstellen einer gewünschten Aufteilung zwischen Fondsarten, sollte mindestens einmal jährlich durchgeführt werden. Dies hilft, die Risiken im Verhältnis zur angestrebten Rendite zu kontrollieren und das Depot auf Kurs zu halten. Besonders in Zeiten von Marktturbulenzen ist ein konsequentes Festhalten am Sparplan ratsam. Wer regelmäßig in die passenden Fonds investiert, profitiert langfristig von niedrigen Durchschnittspreisen und dem Cost-Average-Effekt.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Geldanlage für Kinder

Kann das Kind später selbst über das Geld verfügen?

Ab der Volljährigkeit erhält das Kind das volle Verfügungsrecht über das Depot und alle enthaltenen Fonds.

Was passiert im Todesfall der Eltern oder des Kindes?

Das Geld bleibt Eigentum des Kindes und wird im Ernstfall gemäß den gesetzlichen Erbregelungen behandelt.

Können auch Großeltern ein Depot für das Enkelkind eröffnen?

Mit Zustimmung der Eltern sind Sparpläne, Einzahlungen oder die Übertragung von Wertpapieren im Rahmen der Freibeträge möglich.

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