Die Finanztransaktionssteuer (FTS) ist eine Steuer, die auf den Handel mit Finanzinstrumenten erhoben wird. Sie zielt darauf ab, spekulative Transaktionen zu reduzieren und zusätzliche Einnahmen für den Staat zu generieren. Diese Steuerform wird oft als Mittel zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit betrachtet.
Die Finanztransaktionssteuer ist eine Abgabe, die auf den Kauf und Verkauf von Finanzprodukten wie Aktien, Anleihen, Derivaten und Devisen erhoben wird. Die Idee hinter der Steuer ist es, kurzfristige Spekulationen zu verringern, die oft als Ursache für Marktvolatilität angesehen werden. Durch die Besteuerung dieser Transaktionen sollen die Märkte stabiler und weniger anfällig für spekulative Blasen werden.
Die Idee einer Finanztransaktionssteuer wurde erstmals in den 1970er Jahren von dem Wirtschaftswissenschaftler James Tobin vorgeschlagen, der eine Steuer auf Devisentransaktionen einführen wollte, um Währungsspekulationen zu reduzieren. Seitdem hat das Konzept weltweit an Bedeutung gewonnen, insbesondere nach der Finanzkrise 2008, als die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte deutlich wurde.
Trotz ihrer Vorteile gibt es auch Kritik an der Finanztransaktionssteuer. Kritiker argumentieren, dass sie die Liquidität der Märkte verringern und die Kosten für Investoren erhöhen könnte. Zudem besteht die Sorge, dass die Steuer zu einer Verlagerung von Finanzgeschäften in Länder ohne FTS führen könnte, was die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Märkte beeinträchtigen würde.
Die Finanztransaktionssteuer bleibt ein umstrittenes Thema in der Finanzpolitik. Während sie das Potenzial hat, die Märkte zu stabilisieren und zusätzliche Einnahmen zu generieren, müssen die möglichen negativen Auswirkungen sorgfältig abgewogen werden. Die Diskussion über die Einführung und Gestaltung einer solchen Steuer wird daher auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Finanzpolitik spielen.