Für viele Menschen kann der Gedanke an den Vermögensaufbau zunächst überwältigend wirken. Komplexe Finanzprodukte, undurchsichtige Märkte und die Angst vor Fehlentscheidungen – all das hält oft davon ab, den ersten Schritt zu wagen. Doch was, wenn es einen Weg gäbe, einfach und kostengünstig an der Wertentwicklung der größten Unternehmen weltweit teilzuhaben? Ein Instrument, das maximale Diversifikation bietet und gleichzeitig einfach zu handhaben ist? Der MSCI World ETF bietet genau diese Möglichkeit. Er ermöglicht den Zugang zu den globalen etablierten Märkten, bildet die Wertentwicklung von rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab und ist dadurch ein beliebtes Basisinvestment. Dieser Leitfaden beleuchtet eingehend die Funktionsweise, Vorteile und potenziellen Fallstricke eines Investments in einen MSCI World ETF, um das nötige Wissen für eine fundierte Investitionsentscheidung zu vermitteln.
Ein ETF, oder Exchange Traded Fund, ist ein börsengehandelter Indexfonds. Er bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Index ab, wie beispielsweise des MSCI World Index. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, die versuchen, den Markt zu übertreffen, verfolgen ETFs eine passive Strategie, indem sie einfach ihren Index nachbilden. Dies führt oft zu geringeren Kosten (TER – Total Expense Ratio) und einer transparenteren Struktur. Anleger können ETFs flexibel über die Börse handeln – zum Beispiel über einen Sparplan oder als Einmalanlage.
Der MSCI World Index ist ein globaler Aktienindex, der von Morgan Stanley Capital International (MSCI) berechnet wird. Er umfasst rund 1.500 große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Industrieländern und bildet damit etwa 85 Prozent der investierbaren Marktkapitalisierung in diesen Märkten ab. Die Zusammensetzung des Index wird vierteljährlich überprüft und an aktuelle Gegebenheiten angepasst. Dadurch sind im MSCI World ETF stets die Aktien der größten börsennotierten Unternehmen der Industrieländer enthalten.
Im MSCI World Index dominieren aktuell Unternehmen aus den USA mit einem Anteil von über 70 Prozent. Zu den größten Einzelpositionen gehören Technologieriesen wie Apple, Microsoft und Nvidia. Diese Gewichtung bringt zwar Chancen mit sich, da der US-Markt als Innovationsmotor gilt, aber auch Risiken durch eine hohe Abhängigkeit von einem einzelnen Land. Die Branchengewichtung führt die Informationstechnologie an, gefolgt vom Finanz- und Gesundheitssektor. Für Anleger ist es wichtig, diese Konzentration zu kennen und in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Die Geschichte zeigt, dass der MSCI World Index auch in turbulenten Phasen resilient ist. Während der Finanzkrise 2008 fiel der Index zwar um über 40 Prozent, erholte sich aber in den Folgejahren eindrucksvoll. Auch der schnelle Rückgang und die zügige Erholung während der Corona-Pandemie 2020 belegen die Widerstandsfähigkeit des Index. Solche Phasen unterstreichen die Bedeutung eines langfristigen Anlagehorizonts und die Vermeidung von Panikverkäufen, die oft zu suboptimalen Ergebnissen führen.
Eine Alternative zum MSCI World ETF ist der MSCI ACWI (All Country World Index). Dieser Index umfasst zusätzlich zu den Industrieländern auch Schwellenländer und deckt insgesamt 47 Länder ab. Dies erhöht die globale Diversifikation erheblich, da man am Wachstum der Emerging Markets teilhaben kann. Für Anleger, die eine umfassende Abdeckung der weltweiten Aktienmärkte wünschen, kann ein MSCI ACWI ETF die passende Wahl sein, da er von sich aus alle Schwellenländer enthält.
Eine andere Strategie, um eine breitere globale Abdeckung zu erreichen, ist die Kombination eines MSCI World ETF mit einem zusätzlichen Emerging Markets ETF. Durch diese eigenständige Mischung lässt sich das Verhältnis zwischen Industrie- und Schwellenländern individuell steuern. Dies kann vorteilhaft sein, um gezielt von den Wachstumschancen in Schwellenländern zu profitieren, während man gleichzeitig die Kerninvestition im stabilen MSCI World ETF beibehält.
Über die Kerninvestition in einen globalen Index hinaus können Anleger ihr Portfolio mit Themen-ETFs oder Sektor-ETFs ergänzen. Sektor-ETFs legen den Fokus auf bestimmte Wirtschaftszweige wie Technologie oder Gesundheitswesen, während Themen-ETFs in zukunftsweisende Bereiche wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung investieren. Solche Ergänzungen ermöglichen es, individuelle Akzente zu setzen und von spezifischen Trends zu profitieren. Es ist jedoch essenziell, die Auswirkungen auf die Diversifikation und das Risiko des Gesamtportfolios zu berücksichtigen.
Neben den konventionellen MSCI World ETFs, die Unternehmen aller Branchen ohne explizite ESG-Filter enthalten, gibt es auch nachhaltige Varianten. ESG-ETFs (Environmental, Social, Governance) schließen Unternehmen aus, die bestimmte Mindeststandards in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nicht erfüllen – zum Beispiel Waffenhersteller oder Unternehmen, die stark in fossile Brennstoffe involviert sind. SRI-Varianten (Socially Responsible Investing), wie der iShares MSCI World SRI, sind noch strenger und filtern noch selektiver.
Die Auswahl eines ESG- oder SRI-ETF kann sich auf die Zusammensetzung des Portfolios und damit potenziell auch auf die Rendite und Diversifikation auswirken. Strengere Filterkriterien können die Anzahl der enthaltenen Unternehmen reduzieren und somit die Diversifikation einschränken. Anleger sollten die spezifische Methodik dieser ETFs prüfen und abwägen, inwieweit die gewünschten Nachhaltigkeitskriterien mit den eigenen Renditeerwartungen und der Risikobereitschaft vereinbar sind.
Unser Tipp: Mithilfe unserer kostenlosen ETF-Checkliste findest du ganz leicht den richtigen MSCI World ETF für dich und dein Depot.
Der MSCI World ETF stellt für viele Anleger die ideale Grundlage für den langfristigen Vermögensaufbau dar. Er ermöglicht den kostengünstigen und breit gestreuten Zugang zu den großen Unternehmen der Industrieländer. Nach der Auseinandersetzung mit den Grundlagen empfiehlt sich die Auswahl eines passenden ETFs und die Einrichtung eines Sparplans oder einer Einmalinvestition. Kontinuierliche Information, die gelegentliche Anpassung der Strategie und die Nutzung verfügbarer Ressourcen sind entscheidend, um die Anlageziele systematisch und entspannt zu erreichen.
Unser Tipp: Im YouTube Video von Bootcamp Börse erklärt unser Experte Marian Kopocz nochmal das Wichtigste zum MSCI World ETF.
Der MSCI World Index bildet die Wertentwicklung von rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab. Dabei sind vor allem die USA mit einem Anteil von über 70 % stark gewichtet, aber auch Länder wie Deutschland, Japan oder Großbritannien sind vertreten. Der Index bietet Zugang zu großen Unternehmen aus industriellen Volkswirtschaften weltweit und wird regelmäßig von Morgan Stanley Capital International überprüft, um die Zusammensetzung anhand von Marktkapitalisierung, Börsennotierung und Liquidität aktuell zu halten.
Ein MSCI World ETF ermöglicht es Anlegern, kostengünstig, transparent und breit gestreut in große Unternehmen aus den Industrieländern weltweit zu investieren. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von oft unter 0,20 % zeichnen sich solche börsengehandelten Indexfonds durch eine einfache Handhabung sowohl per Sparplan als auch Einmalanlage aus. Durch die physische Replikationsmethode werden die enthaltenen Aktien tatsächlich gekauft, was für eine hohe Nachvollziehbarkeit sorgt. Die historische Rendite liegt im Durchschnitt bei etwa 7–8 % pro Jahr, wenngleich Schwankungen und Risiken selbstverständlich bestehen.
Obwohl der MSCI World ETF breit gestreut ist, besteht ein gewisses Klumpenrisiko durch die starke Gewichtung der US-amerikanischen Unternehmen, die den Index maßgeblich beeinflussen. Zudem müssen Anleger das Währungsrisiko im Auge behalten, da viele MSCI World UCITS ETFs in USD gehandelt werden. Weiterhin sind keine Unternehmen aus Schwellenländern enthalten, was bedeutet, dass Wachstumschancen aus diesen Regionen nicht abgebildet werden. Schließlich kann es in Krisenzeiten zu deutlichen Kursverlusten kommen, wie beispielsweise im Jahr 2008, wonach sich der Index erst nach mehreren Jahren erholte.
Im Gegensatz zum MSCI World, der ausschließlich Unternehmen aus Industrieländern enthält, umfasst der MSCI ACWI (All Country World Index) zusätzlich etwa 47 Schwellenländer. Diese Erweiterung bietet eine noch umfassendere globale Streuung. Alternativ dazu existieren ETFs wie der FTSE Developed World Index, der ebenfalls Industrieaktien abbildet, aber andere Gewichtungen und Zusammensetzungen aufweist. Die Wahl zwischen MSCI World ETFS und anderen Indexfonds hängt vom individuellen Risikoprofil sowie dem gewünschten Exposure gegenüber Emerging Markets ab.
Bei der Auswahl eines passenden ETFs, beispielsweise dem iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00B4L5Y983, WKN A0RPWH), sollte auf wichtige Kennzahlen wie die Gesamtkostenquote (TER), Fondsgröße und die Replikationsmethode geachtet werden. Zudem empfiehlt es sich zu prüfen, ob der Fonds thesaurierend (acc) oder ausschüttend ist, da dies steuerliche und Ertragsaspekte beeinflusst. Auch die Handelsmöglichkeiten an der Börse, etwa über Xetra, Gettex oder Tradegate, sowie die Gebühren pro Sparrate beim Broker spielen eine Rolle. Schließlich hilft ein regelmäßiges Rebalancing, die Zusammensetzung im Depot im Einklang mit der ursprünglichen Strategie zu halten.
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